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Fire Rose (SWI), Black Mount Rise (SWI)
Rockfact Music Club, Münchenstein, Schweiz – 10.09.2021
An das letzte Konzert im Rockfact Music Club erinnere ich mich noch gut. Es war der 17. Oktober 2020 und es fand ein Thrash Metal Konzert statt mit Freakings und Mortal Factor. Danach kam leider der zweite Lockdown und der Kultursektor wurde wieder einmal für längere Zeit lahmgelegt. Das hatte auch zur Folge, dass es in diesem Club in Münchenstein ruhig wurde. Allerdings wurde diese Ruhe durchbrochen, denn Konzerte, welche bisher in der Klangvoll- Bar in Binningen stattfanden, werden ab sofort im Rockfact Music Club unter dem Motto „Klangvoll im Rockfact Music Club“ durchgeführt. Zur Wiedereröffnung wurde ein attraktives Programm mit den Schweizer Bands Black Mount Rise  und Fire Rose zusammengestellt. Um einen Blick auf die modifizierte Bar zu werfen und das neue Getränke und gastronomische Angebot ausprobieren, ging ich dorthin. Schliesslich findet nicht jeden Tag eine Wiederöffnung statt. Und das an einem Wochenende. Um 19 Uhr öffneten sich die Pforten und es wurde Einlass gewährt. Extrem cool fand ich die Lounge im hinteren Bereich auf der linken Seite wenn man nach einem kurzen Abstieg in den Club eintritt. Das sah gemütlich aus und ich nutzte den Moment zum dort verweilen. Nach eineinhalb Stunden, betrat die Band Black Mount Rise um 20:30 Uhr die Bühne. Ehrlich gesagt hatte ich bisher noch nie etwas von diesem Quartett aus der Gemeinde Düdingen im Kanton Freiburg gehört und war gespannt auf ihren Auftritt. Zufälligerweise spielten sie das letzte Konzert im vergangenen Jahr in der Klangvoll-Bar in Binningen bevor eine Dürre im Livemusik Bereich folgte. Mit „Stand Alone“ begann die Show. Ihre Musik ist eine Mischung aus amerikanischem Alternative Metal a la Deftones mit progressiven Anleihen von A Perfect Circle. Allerdings finden sich auch Spuren von Dream Theater und Symphony X. Mit groovigen Beats, harten Riffs und eingängigen Melodien eroberte die Combo um Frontmann & Gitarrist Yannick Schmidt das Publikum. Für Gänsehaut sorgten die gemeinsam gesungenen Refrains von Yannick mit dem Gitarristen Sandro Schmutz. Das war einfach ganz grosses Kino. Sehr atmosphärisch mit viel Schönheit getragen und durchbrochen durch die Härte wenn die Gitarrenriffs niederprasseln. Nach dem letzten Lied „Chronophobia“ verliessen sie die Bühne und bekamen Applaus für ihren Auftritt. Von den 70 Minuten Spielzeit merkte man gar nichts. Setliste Black Mount Rise Stand Alone Drown The Sun Sundown Boulevard Silence & Disarray Riverbed All This Time Down That Road Again Indifference In That Respect A Tedious Farewell We Are Sinking Chronophonia Nach einer kurzen Pause war es Zeit für Fire Rose. Die Heavy Metal / Hard Rock Band aus dem Oberbaselbiet begann um 21:50 Uhr mit ihrem Set. Mittlerweile tragen alle Mitglieder Schnauz und Bärte mit Ausnahme von Schlagzeuger Daniel Kopp. „Get It All“ klang aus den Lautsprechern und die Lautstärke wurde aufgedreht. Und wer diese Band kennt, weiss die Bewegung auf der Bühne gehört zum Programm. Frontmann Philipp Meier wechselte öfter die Bühnenseite und präsentierte sich in guter Laune und geölter Stimme. Der Wechsel zwischen Klargesang und Heavy Metal Schreie hörte sich grossartig an und die Gitarrenfraktion Simon Giese und Florian Giese liessen nichts anbrennen. Sie lieferten sich untereinander Gitarrenduelle und mit Bassist Janick Schaffner. Zwischendurch durfte jeder mit Gitarrensoli brillieren und ein Heavy Rock Feuerwerk zünden. Mit Hits wie „Devil On High Heels“, „On The Edge“, „We Are Wild“, „Together We Stand“ und „Light Of Hope“ liessen sie das Publikum schwitzen und durchdrehen. Dann folgte ein ruhiges Lied mit „Rain Falls Down“ um neue Energie zu gewinnen. Mit der Football Hymne „Touchdown“ wurde dieser amerikanischen Sportart auf metallische Art und Weise Tribut gezollt und mit einem Sänger wie Philipp und seinen Bandkameraden versenken sie den Touchdown auf jeden Fall. Mit „Fields Of Honor“ wurde ein neues Lied präsentiert und Philipp teilte dem Publikum mit, dass nächstes Jahr ein neues Album folgen soll. Dieses Lied gefiel mir sehr durch seinen einfachen Aufbau aus Melodie und Härte. Nach einem kurzen Mariachi Intermezzo folgte die Party Hymne „Tequila“ über den mexikanischen Kaktus Schnaps, der zu Mexiko gehört wie Sombreros und der Tag der Toten. Schlug voll ein und versursachte viel Begeisterung. Ein humoristischer Seitenhieb gegen Bundesrat Alain Berset folgte mit Philipps Aussage „ob wir unsere nächsten Konzerte spielen können wissen wir nicht, das weiss nur Alain Berset“. Cool das Humor in diesen Zeiten nicht verloren gegangen ist. Nach „Fades To Grey“ verkündete Philipp den Zuschauern, dass das letzte Lied mit „Heavy Metal Still Burns“ an der Reihe ist. Dieses Lied ist einfach ein Gassenhauer und ist aus meiner Sicht eine Art Bandhymne, weil die Worte „Fire Rose“ darin vorkommen. Jedenfalls war die Stimmung toll und ein Ende vom Konzert wollte niemand. Aus diesem Grund folgten „Zugabe“ Rufe. „Wheels On Fire“ wurde als erste Zugabe gespielt und ein weiteres neues Lied „Rise Like The Sun“ mit galoppierenden Iron Maiden Gitarrenriffs beendete ihr Live Spektakel am heutigen Abend. Eine explosive Heavy Metal / Hard Rock Mischung von 80 Minuten hinterliess ein zufriedenes Publikum. Der glühenden Hitze des Feuers und wilden Leidenschaft einer Rose kann man nicht entkommen. Setliste Fire Rose Get It All Devil On High Heels Leave Your Cage On The Edge We Are Wild Together We Stand Light Of Hope Rain Falls Down Touchdown Fields Of Honor Tequila Fades To Grey Heavy Metal Still Burns Wheels On Fire Rise Like The Sun Nach den Auftritten konnte man im Rockfact Music Club bleiben und sich mit den Gästen und Bandmitgliedern unterhalten oder Merchandise wie CD’s oder T-Shirts erwerben. Gegen Mitternacht verliess ich den Club und freute mich über den tollen Freitagabend, den ich in Münchenstein verbrachte. Ein paar Zuschauer mehr wären besser gewesen. Wer Fire Rose an jenem Abend verpasst hatte, konnte am 11.09.2021 zu Seppis Mampferia nach Möhlin pilgern und sie dort live erleben. Livebericht von Dominic Latscha