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Bad Ass Romance (SWI), Fishing With Dynamite (SWI)
Präsentiert von Rockfact Music Club & IRON-T21
Rockfact Music Club, Münchenstein,  Schweiz – 15.10.2022
Nachdem dieses Konzert einige Verschiebungen wegen Covid erfahren hatte, wurde der Event endlich durchgeführt. Eine Freude für die Veranstalter und Fans, denn mit Bad Ass Romance ist eine erstklassige Band am Start. Sie besteht aus Krokus Urmitglied Fernando von Arb an der Gitarre & Gesang, Bassist Dan Grossenbacher Bass (2Bad, China) und Schlagzeuger Peter „DeeDee“ Kaufmann (Whole Lotta DC). Mittlerweile verfügen sie mit Pat Tschäppat (Brainholz) und Ex- Krokus Mitglied Mark Kohler über weitere Gitarristen, die abwechselnd bei den Gigs dem Sound einen Schuss mehr Härte verpassen. Als Vorband wurde Fishing With Dynamite aus Basel angekündigt. Ein starkes Paket mit einer geballten Ladung Rock mit viel Action versprach interessant zu werden und anwesend sein, war für mich eine heilige Pflicht. In den unsicheren Zeiten, in denen wir uns befinden
besuchen solche Bands nicht jede Region und darum sollte man Veranstalter und Bands mit Konzertpräsenz unterstützen. Die Band Fishing With Dynamite hatte die Ehre den heutigen Abend um 21:35 Uhr zu eröffnen. Für mich waren sie unbekannt und ich war gespannt auf ihre Darbietung. Sie existiert seit 2010 und das Quartett fühlte sich glücklich das Publikum aufzuwärmen. Mit erhobenen Häuptern schritten sie auf die Bühne und legten mit „Beam Me Up“ los. Besser als mit einem Raumschiff Enterprise Einfluss kann ein Konzert nicht losgehen. Captain Kirk und Scottie hätten ihre Freude daran. Frontmann & Rhythmus Gitarrist Sinisa Zaric legte sich voll ins Zeug und brillierte mit Bühnenpräsens und viel Bewegung. Der Gesang war teils dreckig, teils rauh und wurde abwechselnd von ihm und seinen beiden Mitstreitern Gitarrist Maurice Haug und  Bassist Dominik Chiavero geteilt. Das funktionierte einwandfrei. Der Mix aus Rock, Punk und Alternative knallte fett aus den Lautsprechern und sorgte für viel Spass. Mit „Baby Shabby Blue“ wurde ein Hit der Band gespielt, der die Füsse zum Wippen brachte. Kam gut an wegen seiner Eingängigkeit. Nachher wurde es aus meiner Sicht speziell, denn mit „Sidro“ wurde ein Lied in Serbisch präsentiert. Der Bandklassiker „Spaceman“ zündete dann das Feuer und machte noch mehr Spass als die bisherigen Lieder. Die 50 Minuten Spielzeit verging wie im Fluge und man befand sich auf den Zielgeraden als mit „Father’s Son“ die letzte Nummer angekündigt wurde. Nun, den Jungs zuzusehen war eine Freude und darum wollten einige Zuschauer eine Zugabe hören. Die wurde gewährt mit „Filthy Secrets“ und Sinisa stellte dem Publikum die Band vor. Danach verliessen er, Maurice Haug, Dominik Chiavero und Robin Eschbach die Bühne. Sie wurden mit einem warmen Applaus verabschiedet und waren eine würdige Vorband. Es würde mich freuen, sie wieder live zu erleben. Setliste Fishing With Dynamite Beam Me Up Ringmaster Osaka Baby Shabby Blue Astronaut Sons Spaceman The Trial Gold When the man offers you a ride Father’s Son Filthy Secrets Es folgte ein kurzer Unterbruch und die Bühne wurde für den Headliner Bad Ass Romance modifiziert. Der perfekte Moment um die Kehle mit Flüssigkeit zu befeuchten und sich mental auf das bevorstehende Ereignis vorzubereiten. Das war nötig nach der energetischen Vorband. Die Wartezeit dauerte nicht lange, denn Krokus Urgestein Fernando von Arb mit Bassist Dan Grossenbacher (2Bad, China), Gitarrist Pat Tschäppät (Brainholz) und Schlagzeuger Peter „DeeDee“ Kaufmann schritten um 21:45 Uhr auf die Bühne und begannen  ihren Auftritt mit einem Led Zeppelin Intro von „Moby Dick“. Beim genaueren Hinsehen konnte man auf dem Schlagzeug von DeeDee eine weiss, schwarze Ente mit leuchtenden, weissen Augen erblicken, die wiederum einen Joint im Schnabel hatte. Coole Aufmachung und passt perfekt. Hauptsänger und Bassist Dan Grossenbacher mit umgedrehtem Cap machte eine gute Figur hinter dem Mikrofon und Gitarrist Fernando von Arb überzeugte mit seiner Fingerfertigkeit. Dank der Hinzunahme des Gitarristen Pät bekam der Sound mehr Wucht und war einen Zacken härter als bei den letzten Auftritten im Rockfact Music Club. Das fühlte sich nur sautoll an, sondern klang auch dementsprechend durch die musikalische Abmischung von Bandmischer Mike Rüttimann. Zwischendurch wurde die Bühnenseite von den Mitgliedern Dan und Pat gewechselt und Gitarrenduelle zwischen den Dan, Pat und Fernando folgten. Hier präsentierte sich eine Siegermannschaft, bei der nicht nur alles fein aufeinander abgestimmt war, wie bei einer Schweizer Rolex Uhr, sondern hier wurde auch sauber gespielt und der Spassfaktor war in galaktische Sphären geschossen durch den Einbezug der Zuschauer, die zweimal auf dieses tolle Ereignis warten mussten. Was lange währt wird gut und das wurde es an diesem Abend definitiv. Bei „Stay Awake All Night“ vom 1983er Album „Headhunter“ und bei „Hoodoo Woman“ sang das gesamte Publikum mit, denn dieser Hit funktioniert immer. Der Schwerpunkt am heutigen Abend war auf Liedern von Krokus, aber es fanden weitere interessante Werke von Jerry Lee Lewis, KISS, Judas Priest, Def Leppard oder Kenny Wayne Sheppard in das Set, welches mit viel Blut, Schweiss und Tränen präsentiert wurde. Leider liess sich der Lauf der Zeit nicht aufhalten und im Sauseschritt näherte sich man mit „Heatstrokes“ dem vermeintlichen Ende. Das Publikum war anderer Meinung und forderte Zugaben. Die wurden gewährt mit „Butterfly“ von Kenny Wayne Sheppard und bei „Bad Case of Loving You (Doctor Doctor)“ von Robert Palmer deutete Fernando spasseshalber an und wollte sich von der Bühne schleichen. Da kam gleich ein „nein nein, es ist noch nicht fertig“ von Zuschauern in der ersten Reihe und er vollzog eine Kehrtwendung um dann diesen Klassiker würdig zu ehren und den verstorbenen Robert Palmer nicht zu schocken. „Bedside Radio“ von Krokus stellte den Abschluss dar und rundete den grossartigen Auftritt von Bad Ass Romance ab. Das war ein 90 Minuten Arschtritt Rock’n’Roll Spektakel wie man es nicht alle Abende erlebt. Freddie Mercury würde dazu nur „It’s a kind of magic“ sagen. Setliste Bad Ass Romance Intro Moby Dick – Led Zeppelin Are You Ready – Thin Lizzy Long Stick Goes Boom - Krokus Down The Drain – Krokus Man Enough – Def Leppard Bad Boys Rag Dolls – Krokus Stayed Awake All Night – Krokus Hoodoo Woman – Krokus Tokio Nights – Krokus Fire – Krokus Great Balls of Fire – Jerry Lee Lewis Whole Lotta Shakin‘ Going On – Jerry Lee Lewis Easy Rocker – Krokus Legs – ZZ Top Rock’n’Roll All Nite – KISS Living After Midnight – Judas Priest Heatstrokes – Krokus Butterfly – Kenny Wayne Sheppard Bad Case Of Loving You (Doctor Doctor) – Robert Palmer Bedside Radio - Krokus Dieser Abend war magisch und nach den Auftritten konnte man im Rockfact Music Club verweilen und um 1 Uhr morgens schlossen sich seine Türen. Danke an Jerry Thomas Ferrat und Mike Rüttimann für den tollen Sound hinter den Mischpulten. Ferner war es beeindruckend zu sehen wie das sonst reservierte Schweizer Publikum abgehen kann wie Schmidts Katze. Davon hätte ich gerne mehr. Livebericht Dominic Latscha